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Arbogne Logbuch

von Liliane Waldner

Einführung in die Arbogne

Die Arbogne ist ein 31 Kilometer langer Nebenfluss der Broye. Sie entspringt auf 790 m.ü.M. nahe des Punktes Lovataire bei Lussy und sie mündet etwa 1,5 Kilometer oberhalb des Murtensees auf 434 m.ü.M. in die Broye. Sie fliesst abwechslungsweise durch die Kantone Fribourg und Waadt.

Mehr über die Arbogne auf:
http://de.wikipedia.org/wiki/Arbogne

6. Juni 2015: Arbogne-Mündung - Haras féderal

Bei meinem Marsches entlang der Broye gelange ich zur Mündung der Arbogne in die Broye. Sie ist durch die Sträucher entlang des steilen Uferbordes schlecht sichtbar. Ich fotografiere das wenig Sichtbare trotzdem. Danach folge ich der Arbogne bis zu einem Steg, wo ich wieder zum Broye-Ufer wechsle und nach mehreren hundert Metern kehrt der Weg vor einer weiteren Broye-Brücke zur Arbogne zurück, der entlang ich bis in das Gelände von Haras féderal gehe. Dieses riesige Pferdegestüt liegt ausserhalb von Avenches.
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30. Mai 2019: Haras féderal - Cousset

Jetzt ist die Arbogne endlich an der Reihe. Ich nehme bei der Postautohaltestelle Haras féderal den Faden wieder auf. Ich betrete das Pferdesportgelände nicht noch einmal, sondern folge einem kleinen Weg ausserhalb. Zuerst entlang der Arbogne, dann entlang eines Seitenbachs. Auf diesem Weg komme ich durch eine Autobahnunterführung. Danach zweige ich nach rechts ab und gehe einem asphaltierten Weg entlang bis ich bei einem Weiher wieder auf die Arbogne stosse.

Ein mit hohem Gras bedeckter Naturpfad schlängelt sich zwischen der Arbogne und dem Weiher entlang der Arbogne. Er führt durch ein reizvolles Naturschutzgebiet. Robustes Schuhwerk und lange Jeans sind erforderlich, weil das feuchte und hohe Gras meine Hosenbeine nässt. Der Naturpfad führt bis zu einer Strasse und Strassenbrücke über die Arbogne.

Ab dort nehme ich den etwas breiteren Weg auf der Westseite entlang der Arbogne, der nach wenigen Hundert Metern bis zum Fussballplatz von Dompierre asphaltiert ist. Vorher pausiere ich bei einer Waldhütte, bei der ich auf der dem Weg abgewandten Seite Stühle und Bänke entdecke. Ich raste auch nochmals kurz bei Bänken am Rand des Fussballfeldes von Dompierre. Ab dort gehe ich auf dem Naturpfad auf der Westseite bis nach Corcelles-près-Payern.

Ab dem Punkt, wo die Eisenbahnlinie über die Arbogne führt, endet die Ufernähe. Kurz vor Corcelles zweigt der mittlerweile asphaltierte Weg nach links ab, führt über die Eisenbahnlinie in das Dorf hinein. Ich gehe Richtung Zentrum, danach über eine Arbogne-Brücke, bei der Hauptstrasse nochmals kurz nach links und auf der anderen Strassenseite ein Strässchen entlang, das bei der Brücke über die Schnellstrasse in den offiziellen Wanderweg führt.

Ich gehe ab dort nach Tours bzw. zur  Kirche Notre Dame de Tours hinauf, die auf einem Hügel liegt. Tours ist ein alter Wallfahrtsort. Der Hügel wurde bereits von den Kelten besiedelt. Nach der Besichtigung der Kirche geht es eine steile, halb verfallene Treppe hinunter. Hinter der Strassenbrücke über die Arbogne beginnt der Ortsanfang von Cousset. Ich bemühe mich deshalb nicht nochmals, dem Wanderweg zu folgen, der nochmals aufsteigt, sondern laufe auf dem Trottoir ins Dorf und zum Bahnhof.

Es sind ungefähr 11 Kilometer Wegstrecke. Es gibt keinen offiziellen Wanderweg dafür.

Nachträglich ist zu erwähnen, dass Avenches die bedeutsamste Römerstadt Helvetiens war. Neben dem Amphitheater ist auch das Schloss eine Sehenswürdigkeit. Ich habe Avenches als junge Frau auf einer Wanderung durch das Seeland besucht.

Links:

https://www.fribourgregion.ch/de/P20777/kapelle-notre-dame-de-tours


https://www.avenches.ch/de/P946/das-roemische-amphitheater-von-avenches

http://www.swisscastles.ch/Vaud/chateau/avenches_d.html
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1. Juni 2019: Cousset - Torny-le-Grand

Auf dem Weg nach Les Arbognes erblicke ich oben die Burgruine von Montagny. Oberhalb von Les Arbognes komme ich an den Resten eines römischen Aquäduktes vorbei. Die Landschaft ändert ihren Charakter. Die Arbogne ist jetzt ein Fluss, der durch ein bewaldetes Tal fliesst, an dessen Flanken stellenweise Sandsteinwände emporragen. Die Mühle von Prez ist am Verfallen.

Ab jetzt gibt es keinen offiziellen Wanderweg mehr und nur noch höchstens einen Kilometer lang einen Uferweg. Ich gehe mit Hilfe von Landkarten 1:20‘000 auf Feldwegen und Strässchen an Grandsivaz vorbei nach Torny-le-Grand. Unterwegs darf ich eine Frau samt ihrer kleinen Tochter fotografieren, die mit einem Eselgespann unterwegs sind. Die heutige Wegstrecke beträgt etwa 9,6 Kilometer.

Links:

http://www.swisscastles.ch/Fribourg/montagnyd.html
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8. Juni 2019: Torny-le-Grand - Villaz-St-Pierre

Von der Postautostation gehe ich am Gut Montbelley vorbei über die Arbogne-Brücke. Danach führt ein nicht auf der Karte eingezeichneter Pfad zwischen einem Weiher und dem Arbogne-Ufer nach Süden. Er ist mit einem Schild „Chemin de Jeunesse“ benannt und mit Holzschnitzeln belegt. Er führt nach Querung eines Feldweges weiter. Beim Waldrand gelange ich auf eine eigentliche Prärie. Auf der Karte 1 zu 20‘000 führt er am Waldrand in der gleichen Richtung weiter. Ein etwa 100 Meter langer Pfad zweigt auf dieser Karte rechts nach hinten ab. Dies ist eine Unschärfe. Gemäss Nachkontrolle im Massstab 1 zu 10‘000 zu Hause hätte ich diesem Wegstumpf noch kurz in den Wald folgen müssen und danach wäre in der früheren Laufrichtung ein Waldweg abgezweigt. Weil ich mich nicht verlaufen will, gehe ich durch das bis Brust-hohe Gras entlang dem Waldrand, wissend, dass danach eine Strasse als Orientierungspunkt folgen muss. Das ist äusserst beschwerlich und kostet viel Kraft. Dafür springt rechts von mir ein Reh auf und hüpft über die Prärie, bis es sich im hohen Gras versteckt. Bei der Strasse entdecke ich eine Sitzbank und das Ende des verpassten Waldweges. Ich muss rasten.

Darauf geht es nach rechts oben über die Arbogne und danach links von der Strasse in einen Feldweg. Er führt wieder zur Arbogne und ihr entlang bis durch den Bois de la Scie bei zwei kleinen Gebäuden auf eine Strasse. Diese Strasse mündet südöstlich in eine weitere Strasse. In derselben Richtung weiter laufen, bis nach rechts ein Feldweg abzweigt, die Arbogne kreuzt und durch den Wald führt. Links zweigt später ein Wegstumpf ab, dem nicht gefolgt werden darf. Ich bleibe auf dem Weg und nach dem Waldrand kommt von rechts eine Strasse. Ich folge ihr nach links und nach einer Waldhütte mit picknickenden Leuten in den nächsten Weg nach links. Die nächste Abzweigung nach links ist wieder eine Sackgasse, also weiter geradeaus. Die folgende Abzweigung nach rechts ist ein struppiger Waldweg, der in einen etwas bequemeren Weg mündet und den „La Grange des Bois“ passiert. Es geht wieder in den Wald und der Weg wird wieder struppiger. Nach einigen hundert Metern nehme ich die Verzweigung nach links unten. Der Weg ist jetzt bequemer. Von rechts her kommt ein weiterer Waldweg, aber ich halte die Wegrichtung bei, bis der Weg in ein Natursträsschen mündet. Von dort in gleicher südöstlicher Richtung der Naturstrasse folgen. Die erste gute Wegabzweigung nach rechts meiden, die zweite rechte Wegabzweigung mit dem struppigen Grasweg nehmen. Dieser führt schnurgerade zum Ziel, zum Weiher mit dem Namen La Maraîche. Dieser wird laut Informationstafel als Ursprung der Arbogne bezeichnet.

Das Biotop löst bei mir ein jubelndes Staunen aus. Ich fühle mich wie in einem Regenwald. Frösche quaken. Das ist ja fantastisch, bricht es in mir aus. Das hätte ich so nicht erwartet. Ich mache mich auf den Weg rund um den Weiher, der auf jeder Karte namenlos ist, auf der 1:50‘000 Karte überhaupt nicht existiert. Nur die Höhe ist mit 794 m.ü.M. auf der 1:20‘000 Skalierung eingetragen. Nach einer Weile kommt mir Théo entgegen, um mich abzuholen. Wir begrüssen und freudig, gehen auf gutem Weg um den Weiher herum bis zu einer Waldhütte samt Parkplatz auf dem Boden der Gemeinde Villaz-St-Pierre. Doch vorher erblicken wir auf der Strasse, auf die wir südwestlich des Weihers stossen, die eigentliche Ur-Quelle der Arbogne. Der kleine Fluss beginnt an einer unscheinbaren, kleinen Pfütze, deren Zufluss den Weiher speist. Théo führt mich mit dem Auto zu sich nach Hause, wo Marianne, meine Freundin aus der Therapie, auf uns wartet. Ich bin bei ihnen zum gemütlichen Abend samt übernachtung eingeladen.

Die Wegdistanz dürfte weniger als neun Kilometer betragen haben. Die Gehzeit wird auch für Gesunde länger dauern als sie es erwarten dürften. Es muss mangels offiziellen Wanderwegs strikt nach Karte gelaufen werden. Die Wege sind nicht unterhalten und auf weite Strecken verwachsen oder gar verbuscht.
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