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Isorno Logbuch

Von Liliane Waldner

Einführung in den Isorno

Der Isorno entstammt dem Piemont. Seine Quelle liegt beim Pizzo di Madéi auf 2280 m.ü.M. Er fliesst bei Bagni di Craveggio auf 977 m.ü.M. in die Schweiz und er mündet nach gut 22 Kilometern auf Schweizer Boden auf 249 m.ü.M. bei Intragna in die Melezza. Seine Gesamtlänge beträgt 24 Kilometer. Er prägt das Onsernonetal.

Mehr über den Isorno auf:


https://de.wikipedia.org/wiki/Isorno_(Fluss)

16. März 2021: Cavigliano - Russo

Ich starte bei der Bushaltestelle Abzweigung Onsernone in Cavigliano. Tags zuvor habe ich die Verbindung von Intragna her mit den Füssen hergestellt, so dass das Flusswanderungs-System lückenlos mit den Füssen verknüpft ist.

Es gibt einen teils wilden, ruppigen Wanderweg durch das Onsernonetal. Als Opportunistin nutze ich die verkehrsarme Zeit ausserhalb der Touristensaison und laufe der Strasse entlang. Ob Wanderweg oder Strasse: der Isorno hat sich tief unten im Talboden eingekerbt und ist praktisch weder sicht- noch hörbar.

Es ist Warnstufe gelb für den Nordföhn angegeben und ich habe bis Auressio mit heftigen Windböen zu kämpfen. Bei der Ziegenfarm von Cresmino kaufe ich Ziegenquark für den Zabig. In Auressio raste ich vor dem Informationszentrum.

Zwischen Auressio und Loco komme ich an einem kleinen, alten Kirchlein vorbei. In Loco sind das Museum Onsernone sowie die Mühle erwähnenswert.

Auf dem weiteren Weg bis Russo reiht sich ein altes Dörflein nach dem anderen aneinander. Vor Russo bläst der Wind beim Durchqueren des Tobels des Wildbachs Cavüria nochmals stark. Bis zur Postautohaltestelle des pittoresken Russo sind es 11.5 Kilometer Gehdistanz.


Links:

https://museums.ch/org/de/Museo-Onsernonese

https://www.ticino.ch/de/commons/details/Die-M%C3%BChle-von-Loco/90456.html
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23. März 2021: Russo - Sprugo

Bald nach Russo quere ich die Brücke Oscura bzw. die dunkle Brücke. Um sie rankt sich eine Legende über eine alte Frau und ihre Ziege. Eine Skulptur wurde zu dieser Legende errichtet und die Tessiner Medien berichteten darüber. Der italienische Text über die Legende ist im Link unten. Die deutsche übersetzung ist fürchterlich. Wesentlich ist zu erwähnen, dass sich die alte Brücke unterhalb der neuen Strassenbrücke befindet. Der Fluss Ribo aus dem Vergeletto-Tal fliesst unten durch. Endlich höre ich Wasser rauschen. Bei der Ponte Oscura zweigt eine Strasse ins Vergeletto-Tal ab.

Jetzt steigt die Strasse in Schleifen höher und ich komme durch weitere Dörfer, begegne Ziegen auf der Strasse, quere einen Wasserfall. Nach Spruga will ich noch den Weg zur Grenze machen, gehe aber nur die halbe Strecke und quere wieder um. Das Hühnerauge schmerzt und ich gehe noch langsamer. Ich will mit dem Postauto einigermassen zeitig zurückfahren und nicht noch fast zwei Stunden lang warten. Es ist alles zu. Dank GA kann ich problemlos zurückkehren. Auf dem Weg zur Grenze komme ich mit einem Freiwilligen ins Gespräch, der für die Vogelwarte Sempach Vögel beobachtet. Die Wegstrecke bis Sprugo ist 8.5 Kilometer lang. Danach bin ich noch etwa einen Kilometer weiter und wieder zurückgelaufen.


Links:

https://www.tio.ch/ticino/attualita/1387697/un-antica-leggenda-rivive-in-una-scultura
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26. März 2021: Spruga - Craveggia Bad und zurück

Die Strecke zur Grenze beim italienischen Craveggia Bad und retour nach Spruga ist etwa fünf Kilometer lang. Das Hühnerauge hat sich beruhigt und mit den alten Schuhen kann ich den steilen Abstieg gut zurücklegen. Etwa 150 Meter vor dem Bad muss ich zurückkehren. Das autofreie Strässchen ist dort noch mit einer dicken, halbgefrorenen Schicht Altschnee bedeckt. Ich sehe aber die oberen Hütten des Bads. Ich steige die Steintreppen zum letzten Schweizer Gebäude hinauf, um mir eine Uebersicht zu verschaffen. Bäume verdecken jedoch eine einwandfreie Sicht zum Bad, aber ich gewinne einen guten Ausblick auf das italienische Herkunftsgebiet des Isorno. Auf dem italienischen Ufer liegt noch Schnee und Eiszapfen hängen an den steilen Flanken. Die Strecke ist ein beliebter Spazierweg.

Der Eintritt in das Thermalbad ist gratis. Es ist von April bis November zugänglich. Ein Einheimischer erklärt mir bei der Rückkehr nach Spruga, dass ich zu früh gekommen sei. Der letzte Weg zum Bad sei im Winter gefährlich.

Links:

https://www.ticino.ch/de/commons/details/B%C3%A4der-von-Craveggia/138950.html
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Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo