fluss-frau.ch
Limmat Linth Logbuch - Achtung: aktualisierte Logbücher ganz hinten!

von Liliane Waldner
Einführung in die Limmat und Linth

Diese Flüsse können als einheitliches System aufgefasst werden. Vor der Mündung in den Obersee heisst das Fliessgewässer Linth, nach dem Abfluss aus dem Zürichsee Limmat. Als Frau, die fast ihr ganzes Leben lang dem Kanton oder der Stadt Zürich gedient hat, stelle ich in diesem Kapitel die Limmat voran. Man kann das System aber auch Linth-Limmat bezeichnen. Dies entspricht der Fliessrichtung des Flusssystems. Seine Länge beträgt samt Kanal- und Seestrecke von der Linthschlucht bis zum Wasserschloss 140 Kilometer.

Die Limmat ist 36 km lang. Sie fliesst auf 406 m.ü.M. aus dem Zürichsee ab und sie mündet auf 328 m.ü.M. bei Turgi oder beim Gebiet namens Wasserschloss in die Aare. Sie fliesst durch die Kantone Zürich und Aarau.

Mehr über die Limmat:
http://de.wikipedia.org/wiki/Limmat

Die Linth ist 37 km lang. Die Linth ist das Produkt der Vereinigung von Quellbächen wie der Limmeren und dem Fätschbach in Linthal. Ab dort wird das Fliessgewässer Linth genannt. Linthal liegt auf 1031 m.ü.M. Sie mündet auf 406 m.ü.M. als Linthkanal bei Grynau in den Obersee. Hier weicht mein Text aufgrund meiner eigenen Feldarbeit von Wikipedia ab. Die Linth fliesst durch die Kantone Glarus, St. Gallen und Schwyz.

Mehr über die Linth:
http://de.wikipedia.org/wiki/Linth


Limmat-Erinnerungen

Mit der Limmat geht es mir wie mit der Sihl. Sie ist mir von Kindsbeinen an vertraut. Zürich gilt schliesslich als Limmatstadt. Irgendwie bin ich in Teilen die gesamte Strecke der Limmat auf Stadtgebiet viele Male abgelaufen. Ich erinnere mich, wie ich als kleines Mädchen von einer Frau in der Nachbarschaft zu einem Spaziergang zum Kloster Fahr mitgenommen worden bin. Das Kloster ist mit seinem Restaurant ein beliebter Ausflugsort vor den Toren der Stadt.

Ein Klassiker für alle eingeborenen Zürcherinnen und Zürcher (mein offizieller Heimatort ist Basel-Stadt, geboren bin ich in Zürich) ist die Wanderung der Limmat entlang nach Baden. Zwischen Zürich und Baden wurde 1847 die erste Eisenbahnlinie der Schweiz gebaut, die Spanischbrötlibahn. Baden ist von Alters her ein Vergnügungsort, in das die alten Zürcherinnen und Zürcher aus der zwinglianischen Strenge fliehen konnten.

Natürlich bin ich unzählige Male von zu Hause aus via Hardturmsteg nach Baden gelaufen. Ziel dort ist immer das traditionelle Café Himmel gewesen, wo ich mich mit den feinen Sachen belohnt habe. Einmal nahm ich meine Mutter mit. Unterwegs fragte sie mich, warum ich denn so rase. Ich antwortete ihr, dass der Himmel in Baden mich wie ein Magnet anzieht. Das ist immer so gewesen, dass ich mit leicht wässrigem Mund nach Baden geeilt bin. Übrigens sind die Spanischbrötli in guten Bäckereien wie dem Himmel sowie einem Bäckereiladen im Bahnhof Baden zeitweise immer noch erhältlich. Sie sind ein Blätterteiggebäck, das sich gut zum Apéro eignet.

Eine schärfere Variante nach Baden ist die Route von zu Hause via Höngg, Gubrist, Altberg, Würenlos und Wettingen. Ich bin diese gerne wiederholte Male gelaufen. Einmal bin ich beim Abstieg vom Gubrist auf meine ganze Länge hingefallen. Ich glaubte für den relativ kurzen, aber steilen Abstieg die Stöcke noch im Rucksack behalten zu können, fängt doch unten der Aufstieg zum Altberg an. Ich hatte schöne Schürfungen am Knie und musste mich Verpflastern. Diese Episode im Sommer 2009 war ein Vorsignal für den künftigen, schweren Schub. Zu allem übel war an diesem Sonntag der Himmel zu. Beim Pontonclub fand glücklicherweise ein Fischessen statt, wo ich hin ging. Ich kam mit einem Ehepaar ins Gespräch und erfuhr, dass der Mann auch an MS leidet. Das Paar fuhr mit dem Fahrrad. Der MS-kranke Mann konnte nicht mehr gut gehen, aber er fuhr gerne und oft Fahrrad. Beide zogen sich nach der Erkrankung des Mannes beruflich zurück. Sie waren beide Metzger und Koch. Sie führten ein gut gehendes Restaurant. Heute verwalten sie noch die Liegenschaften, die sie aus dem Ersparten gekauft haben und verbringen einen guten Teil des Jahres auf den Kanarischen.

Anfänglich habe ich mein Leiden zu kaschieren versucht. Dies machen viele MS-Kranke so. Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass es gut tut, sich als MS-Kranke zu outen. Die Menschen wissen dann, warum ich etwas unregelmässig laufe. Ich erfahre dabei immer wieder, dass die angesprochenen Menschen ihrerseits MS-Kranke kennen.

Bei meinem Weg dem Limmatwasser entlang nach Koblenz bin ich an der Limmatmündung in die Aare bei Turgi vorbeigekommen. Ich erinnere mich an diesen Riesenmarsch, den ich 2004 unternahm.

Den Zürichsee entlang bin ich an zwei verschiedenen Slow-up-Tagen auf der Seestrasse entlang gelaufen: in einem Jahr vom Bellevue nach Meilen und ein anderes Jahr von Meilen nach Schmerikon. Ich habe zusätzlich die gesamte „Seestrecke“ auf der Höhe absolviert: Ein weiterer Zürcher Klassiker ist die Wanderung vom Zoo oder der Rehalp aus über den Pfannenstiel nach Rapperswil. Dort bin ich jeweils im Café Müller eingekehrt. Leider ist dieses traditionsreiche Kaffeehaus verschwunden. Einige Male ging ich nach dem Marsch  in den Schwanen, einem anderes beliebtes Lokal der Zürcherinnen und Zürcher. Zürich - Rapperswil bin ich viele Male gelaufen.

Aber auch diese Strecke hat mir in meinen guten Tagen vor dem Schub 2009/2010 nicht mehr genügt. Nach dem Schwösterrain bin ich via Frohberg und Jona bis nach Schmerikon gelaufen. Dies hat ein regelrechtes Hochgefühl in mir ausgelöst. Auf der Strecke entlang des Obersees ist es meistens heiss geworden, insbesondere nach Oberbolligen, wo der Weg asphaltiert gewesen ist. In Schmerikon habe ich jeweils die Fischknusperli im empfehlenswerten Fischrestaurant Bad am See genossen. Mit der Zeit bin ich mit der Wirtin Frau Kälin dort ins Gespräch gekommen und wir haben Persönliches über die Gesundheit ausgetauscht. Sie hat einen Hirnschlag erlebt und muss eine Willensleistung erbringen, um den Service zu schmeissen. Ihr Lebenspartner kocht im Restaurant.

Ich habe für diese Website am Abend des 16. Juli 2015 zwei Aufnahmen der Limmat bei Killwangen sowie von der Bucht, die fast unter der Autobahnraststätte Würenlos gemacht. Der Reiz dieses Flussabschnittes liegt im naturnahen, mit Schilf gesäumten Ufer der Limmat und der technischen Verbauungen mit Autobahn und Eisenbahnlinie am gegenüberliegenden Ufer. Diese Kombination hat mich auf meinen zahlreichen Märschen nach Baden immer wieder berührt.
Zum Seitenanfang
31. Mai 2014: Linthal - Linthschlucht

Aufgrund früherer Quellen bin ich der Ansicht gewesen, die Linth beginne ab Linthal als Zusammenfluss der Flüsse Limmern und Fätschbach. Ich habe dies aufgrund neueren Quellenstudiums korrigiert. Heute bin ich in die Linthschlucht ob Tierfehd aufgestiegen, die als Wiege der Linth nach der Vereinigung von Limmerenbach und Sandbach kurz vor der Schlucht erachtet werden kann.

Bei der Ankunft in Linthal habe ich auf dem Bahnhof-WC ein profanes Erlebnis. Irgendeiner hat eine „Erotik-Anzeige“ samt Mobile-Telefonnummer an die Wand gekritzelt. Er bietet Frauen guten Sex an. Der Mann muss viel von sich halten und ist sicher auf das Geld seiner Kundinnen aus, sonst hätte er sich nicht in das Damen-WC gewagt.

Beim Bahnhof habe ich auch das Hinweis-Schild auf das nahe Suworow-Museum entdeckt. Der Eintritt ist gratis. Eine Idee für einen Regentag.

Dann stampfe ich los und wähle die Route nach Tierfehd via der Zentrale Linthal der AXPO und dem Schiesstand nach Tierfehd. Nach dem Schiesstand verläuft der Bergweg durch eine bewaldete Schlucht, führt danach über Alpweiden zu einer Siedlung unterhalb der Tierfehd. Von dort folge ich der Strasse bis nach Tierfehd.

Am Strassenrand entdecke ich eine Tafel, die über den Felix-und-Regula-Pilgerweg informiert. Laut dieser Quelle sind die beiden Stadtheiligen als Angehörige der sagenumwobenen Thebäischen Legion über die Alpen nach Zürich gewandert. Die Legionsangehörigen kamen aus dem ägyptischen Theben. Jetzt fährt es mir ein: Unsere Stadtheiligen waren eine Afrikanerin und ein Afrikaner, genau wie die Heilige Verena, durch deren Schlucht ich auf den Weissenstein gewandert bin. Es wäre spannend, diesen afrikanischen Einflüssen in die Schweizer Kultur und frühe Geschichtsbildung näher nachzugehen.
Bei der Tierfehd befindet sich die gigantische Baustelle der Linth-Limmern-Werke. Das Pumpspeicherwerk wird auf eine Megawatt-Leistung erhöht, die jener eines Kernkraftwerkes vergleichbar ist. Der Marsch in die Tierfehd ist eine unspektakuläre Fleissarbeit. Wer das nicht mag, kann versuchen, sich einer Alpentaxi-Fahrt der Roma Reisen anzuschliessen.

Von der Tierfehd führt eine steile, gekieste Fahrstrasse bis zur Plankenbrücke inmitten der Linthschlucht. Hier liegt ein Zugang tief in die Schlucht sowie zur alten Plankenbrücke, von wo die atemberaubende Szenerie überblickt werden kann. Hier kämpft sich die Linth nach der Vereinigung ihrer Quellbäche durch die Felsen in die Tiefe. Die obere Aussichtsterrasse samt Sitzbank erlaubt mir eine Teerast mit Tiefblick.

Es muss mit einer Wegzeit von gut zweieinhalb Stunden von Linthal aus gerechnet werden.

Links:
https://www.vereinfelixundregula.ch/Home.html
http://www.axpo.com/axpo/ch/de/axpo-erleben/linthal-2015.html

https://glarnerland.ch/de/map/detail/linthschlucht-1a71d88a-3082-47d2-93a6-19db134cb5f5.html
Zum Seitenanfang
Linth-Logbuch

Bei Grynau, unweit von Schmerikon, mündet die Linth im Obersee. Im Sommer 2011 habe ich die Linth unter die Füsse genommen. Ich habe die folgenden Etappen erst später aus dem Gedächtnis aufgeschrieben, nachdem ich mit der systematischen Logbuch-Führung begonnen habe.

Bilten - Schwanden

Ich will nicht einfach der Linth entlang durchs Glarnerland laufen, sondern dazu auch einem Themenweg folgen, dem Fridliweg. Der Begriff Fridliweg hat mit dem Kantonsheiigen Friedolin zu tun, der auf dem Glarner Wappen abgebildet ist. In Glarus habe ich nach meiner Wanderung über den Pragelpass nach Richisau auf dem Wanderwegschild entdeckt, dass es einen Friedliweg gibt. Weil die Zeit nach Bilten auf dem Schild angegeben ist, habe ich Bilten als Startort angenommen. In Bilten habe ich bemerkt, dass er schon in Reichenburg beginnt, was meine Webrecherche danach bestätigt hat. Die Wanderzeit von Reichenburg nach Lintthal dauert etwa zehn Stunden.

Durch den Fridliweg und den Marsch der Linth entlang habe ich alle Ortschaften des Kantons Glarus entlang des Linthtals memorisiert. Dank einem Landsgemeindeentscheid müsste ich mir eigentlich nur noch drei Gemeindenamen merken: Glarus-Nord, Glarus, Glarus-Süd. Im Sinne des Gedächtnistrainings ist es nicht schlecht, sich die alten Ortsnamen zu merken. So passiere ich nach der Kehrrichtsverbrennung von Bilten bald Niederurnen und Oberurnen und komme in Näfels an. Dort besuche ich das Schlachtdenkmal. Vor Jahren besuchte ich mit Dady den Freulerpalast, dessen Museum die Geschichte der Glarner Textilindustrie aufzeigt. In Näfels wechsle ich auf den Linthweg.

Die Linth ist ein Industriefluss. Glarus spielt in der Industrialisierung der Schweiz eine Pionierrolle. Dort wurde 1875 das erste Fabrikgesetz eingeführt, das den Arbeiterinnen und Arbeitern einen gewissen Schutz bot. Mir fällt die Häufigkeit der Wehre und Fabrikkanäle auf, die mit den Maschinenhäusern die Fabriken mit Wasserkraft versorgten. Natürlich führt neben dem Fridiweg auch ein Industrieweg durch das Linthtal. Bei Netstal steht die imposante Kalkfabrik Netstal, die aus den Felswänden einen hellen Kalk abbaut. Dort bietet ein Schild des Geoparks Sardona Erläuterungen zur Geologie. Zum Geopark Sardona gibt es entlang des Weges immer wieder Hinweisschilder oder steinige Anschauungsobjekte. Das ganze ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbe Sardona.

Nach Glarus passiere ich Ennenda, wo immer noch das Gebäude der bekannten Textilfabrik Fröhlich. Diese stand vor Jahren im Mittelpunkt einer Ausstellung über Glarner Textilien und Stoffdrucke. Es tönt heute fast unglaublich: Die Firma Fröhlich hatte dank den tiefen Preisen in Nigeria gegenüber indischen Textilfabriken einen wettbewerbsvorteil. Das Lohnniveau in der Schweiz war vor150 Jahren tiefer als in Indien. Damals waren Indien und China die massgeblichen Wirtschaftsmächte, deren Wiederaufstieg an die Weltspitze gegenwärtig begonnen hat.

Nach Mitlödi gelange ich nach Schwanden, wo meine Etappe endet. Von Schwanden aus fährt das Postauto durchs Sernftal nach Elm.

Links:

http://www.glarnerwanderwege.ch/wandern/Fridliweg/seite.htm
http://www.glarus.ch/xml_1/internet/de/application/d309/d353/f368.cfm
http://www.geopark.ch/
http://www.kfn.ch/

Ziegelbrücke - Näfels

Der Linthkanal ist ein wesentlicher Teil des Linth-Limmat-Systems. In der Schule lernte ich wie alle Zürcher Kinder, wie wichtig das Kanalwerk von Hans Konrad Escher war, der als einziger Schweizer Bürger vom Bundesrat mit einem Namenszusatz quasi geadelt worden ist: von der Linth. Vor der grossen Gewässerkorrektur in der Linthebene überschwemmte der Fluss regelmässig das untere Glarnerland und die Linthebene. Die Menschen litten unter Armut und Malaria. Erst mit dem Bau des Linth-Escher-Kanals wurde das Elend überwunden.

An einem Sonntag marschiere ich in Ziegelbrücke ab. Aus einer Gruppe von Radfahrern mit Rennfahrermontur wird mir zugewinkt und Liliane gerufen. Ich erfahre später, dass dies Bruno Bienz ist, ein Mitglied der Direktion der Zürcher Kantonalbank, mit dem ich auch in der Verwaltungskommission und Anlagekommission der Pensionskasse wirke. Bald komme ich in Weesen an und bin froh, dass ich beim Restaurant Bahnhof auf die Toilette darf. Es ist bei Menschen mit MS eine Sache: sie müssen oft auf die Toilette und ich habe mir über die Jahre eine eigentliche Toilettenkarte im Kopf zugelegt. Dank der Therapie und dem täglichen therapeutischen Training zu Hause, hat sich die Sache in den letzten paar Monaten gebessert. Das Laufen regt die Blase am Anfang immer an. Der Treppenaufgang zur Toilette stellt sich als Trouvaille heraus. Alte, historische Fotografien über das Weesen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis in die fünfziger Jahre schmücken den Hausgang. Manche Bilder erinnern mich an die Zeit meiner frühen Kindheit. Heute ist der Gang zu einer Toilette ein echtes Erlebnis.

Nach Weesen laufe ich auf der südlichen Seite den Walensee entlang, um an den Escher-Kanal zu gelangen, durch den die Linth in den Walensee geleitet wird. Bevor ich an den Kanal gelange, komme ich durch ein Gebiet namens Gäsi. Die Natur hat dort einen Sandstrand geschaffen, der auch einem Meeresstrand gut anstehen würde. Von dort schreite ich den Escher-Kanal Richtung Mollis und Näfels ab. Vor Näfels taucht ein etwas klein geratenes Bauernchalet in der Landschaft auf. Es handelt sich um einen Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg, der als Bauernhaus getarnt worden ist. Heutzutage befindet sich das Infozentrum sowie ein Auditorium der Linth-Escher-Stiftung darin. Gruppen können Besichtigungen und Vorführungen buchen. In etwa zehn Minuten bin ich beim Bahnhof Näfels und schliesse meinen Sonntagsspaziergang ab.

Links:
http://www.linthwerk.ch/index.html
http://www.linth-escher.ch/de/default_1.htm

Schwanden - Linthtal

Heute geht es um die Komplettierung meines Weges entlang des Linth-Limmat-Systems. Am Vormittag laufe ich die Strecke Schwanden - Lintthal. Es handelt sich um ein etwa dreistündiges Flachstück. In Linthtal beginnt die Linth, die aus der Vereinigung von verschiedenen Bächen gebildet wird. Der bekannteste Bach ist der Limmerenbach, der weiter oben zur Stromproduktion zum Limmerensee gestaut worden ist. Etwas weniger bekannt ist der Fätschbach, der vom Klausenpass her kommt.

Später komme ich darauf, dass die Linthschlucht die spektakuläre Geburtsstätte des Linth-Limmat-Gewässersystems ist. Siehe den Logbucheintrag weiter hinten!

Zu erwähnen ist, dass ich in meinen guten Jahren als SAC-Mitglied bekannte Glarner Gipfel bestiegen habe: das Vrenelisgärtli, das Glarner Fronalphorn und den Rautispitz.

Ziegelbrücke - Schmerikon

Auf der Zugfahrt nach Ziegelbrücke kann ich mich zur frühen Mittagszeit stärken. Nun gilt es, noch die Lücke entlang des Linthkanals zu schliessen. Flott laufe ich den Kanal entlang. Etwa ab der Höhe von Schänis wird der Wanderweg immer zerfurchter. Bagger, so riesig wie Dinosaurier, säumen von nun ab den Wanderweg. Sie pflügen die Landschaft um, die durch die gewaltigen Erdarbeiten etwas einer Mondlandschaft ähnelt. Von Zeit zu Zeit rumpelt es tief und Lastwagen mit gigantischen Rädern fahren den Dammweg entlang. Ich muss ausweichen, wenn diese Ungetüme heranrumpeln. Es ist gut, dass sie sich hörbar ankündigen. Das Linthwerk wird saniert. Ich erinnere mich, dass dies in meiner letzten Zeit im Kantonsrat ein Thema war. 2003 trat ich wegen meiner Wahl in den Bankrat aus dem Kantonsrat zurück. Erst bei Grynau entdecke ich, dass der Wanderweg eigentlich gesperrt ist. Dort muss ich eine Schranke passieren und ein Schild weist darauf hin, dass der Weg entlang des Linthkanals gesperrt ist. Auf der Seite von Ziegelbrücke hat eine solcher Hinweis gefehlt. Ehrlich gesagt: Die Lastwagen sind weniger stressig gewesen als Velofahrer, die leise angerauscht kommen.

Nach diesem exklusiven Vergnügen, laufe ich das Naturschutzgebiet dem Obersee entlang nach Schmerikon und kehre im Restaurant Bad am See ein. Dort geniesse ich die Fischknusperli und unterhalte mich mit der Wirtin Frau Kälin über Gott und die Welt und natürlich auch über unsere Gesundheit.
Zum Seitenanfang
Linth Logbuch 2018

Aus therapeutischen Gründen bin ich im Winter/Frühling 2018 weitgehend ohne Hilfe der Wanderstöcke von Horgen bis Linthal gelaufen. Das ist eine gute Gelegenheit gewesen, das bestehende, rudimentäre Logbuch aus der Frühzeit meiner Flusswanderungen mit Bildern zu ergänzen. In der Anfangszeit habe ich noch nicht fotografiert. Ich schliesse die Seestrecke ab Horgen ein. Schliesslich fliesst im Zürichsee vor allem das Wasser der Linth. Die Seestrecke zwischen Lachen und Grynau habe ich erst im Frühling 2018 bei günstigen Verhältnissen nachgeholt. Bei Nieselregen und Schnee bin ich hinter dem Buchberg von Lachen via Siebnen-Wangen und Tuggen nach Grynau gelaufen, was im Blog aufgeführt ist. Ich führe hier die bestehenden Texte aus dem Blog Flüsse News nach.


Hausaufgaben lösen am See-Uferweg - 29. Januar 2018

Mein Deutscher Sporttherapeut hat mir die Hausaufgabe gegeben, auf Wanderwegen soweit und oft wie möglich ohne Stöcke zu gehen. Ich habe dafür an diesem herrlichen Januartag den See-Uferweg von Horgen nach Wädenswil benutzt. Die Stöcke sind als Reserve im Notfall dabei gewesen. Ganz langsam habe ich die rund sechs Kilometer lange Strecke auf Asphalt, Kieswegen, Holzstegen und Pflastersteinen ohne Gehhilfen geschafft. Fragt mich nicht, wie viel Zeit ich benötigt habe. Jedenfalls habe ich noch nie in so schöner Umgebung und mit dem Alpenkranz im Gesichtsfeld Hausaufgaben gelöst.
Zürichsee-Uferweg fortgesetzt - 2. Februar 2018

Offenbar nehme ich es mit den Outdoor-Hausaufgaben ernst. Heute bin ich ohne Hilfe der Stöcke auf dem Zürichsee-Uferweg von Wädenswil nach Richterswil gelaufen. Es ist langsam und zäh vorangegangen. Die Wegstrecke ist etwa vier Kilometer. Ich habe die leichte Wanderung trotz meines klobigen Ganges genossen.
Stark asphaltierter See-Uferweg - 5. Februar 2018

Die Route von Richterswil nach Pfäffikon SZ ist insgesamt stark asphaltiert. Sie verläuft nur von Richterswil nach Bäch auf einem schönen Naturweg, danach bis zum Bahnhof Freienbach entlang der Hauptstrasse und ab Freienbach der Bahnlinie entlang nach Pfäffikon. Die Wanderroute weit oben am Hang ist alles andere als See-nah.
Seestadt Altendorf - 10. Februar 2018

Am Morgen helfe ich der Partei im Call-Center beim Wahlkampf. Am Nachmittag setze ich mein Wander-Programm ohne Stockgebrauch fort. Der Weg ist heute naturnäher und liegt näher am See-Ufer. Das etwas schmalere, holprigere Wegstück zwischen See und Bahnlinie nach Altendorf fordert mich motorisch stark, mobilisiert aber verloren gegangene Fertigkeiten. Es geht dort nur sehr langsam voran, danach aber besser. Die Seestadt Altendorf zählt zu den Ortsbildern von nationaler Bedeutung. Es ist dunkel, als ich in das Zentrum von Pfäffikon komme. Wegen Dunkelheit und Müdigkeit gehe ich den letzten Kilometer an den Stöcken.
Zum Seitenanfang
Abenteuerweg am Obersee - 9.4.2018

Ich runde meine Wegstrecke zwischen Horgen und Linthal mit einer Wanderung von Lachen via Nuolen nach Grynau ab. Ich will endlich erfahren, wie es „hinter“ dem Buchberg aussieht, der von der Eisenbahnlinie nach Chur die Aussicht an den  Obersee „versperrt“. Früher im Jahr bin ich für diese Tour nicht körperlich bereit gewesen und die Bedingungen für diesen Abenteuerweg sind zu nass gewesen. Ich habe zuerst mehrere trockene, föhnige Tage abgewartet.

Vom Bahnhof Lachen habe ich den Wanderweg nach Nuolen genommen. Nach dem Passieren der Brücke über die Wägitaler Aa und dem Flugplatz Wangen-Lachen führt der Weg durch ein Naturschutzgebiet, in dem Kiebitze leben. Drei mit Riesenkameras ausgerüstete Männer beobachten sie. Ich selber sehe zwei Exemplare, aber meine kleine Kamera ist für das Zoomen zu schwach. 

In Nuolen gehe ich bei der Kreuzung nahe der Bushaltestelle nach links und folge dieser Strasse am Kibag-Hafen vorbei. Danach zweige ich in das Strässchen nach links ab, das mit Sackgasse bezeichnet ist und auf den Kuster-Steinbruch hinweist. Der Steinbruch der Firma Kuster wird auf der Karte witzig mit Guntliweid bezeichnet. Denselben Namen trägt ein Ledischiff im Kibag-Hafen. Ich raste auf einem der Steinblöcke. Bis dahin komme ich ohne Hilfe der Stöcke aus, ab dort werden sie nötig.

Danach verengt sich das Strässchen zu einem schmalen Ufer-Pfad. Gutes Schuhwerk ist von Vorteil. Links spiegeln sich die Wellen des Obersees, rechts erhebt sich der Steilhang des Buchbergs. An diesem Montag kommt mir nur ein Mann entgegen. Sonst ist alles still. Ich komme einigermassen gut voran. Die Bäume des Sturms Burglind sind weggeräumt. Ab den Hütten mit einem als privat bezeichneten Strandplatz sowie einem mit einem Club St. Meinrad bezeichneten Blockhaus ist der Wald jedoch nicht aufgeräumt. An mehreren Stellen liegen Baumkronen auf dem Weg. Ich muss in den Hang hinauf und um die aufragenden Riesenwurzeln der entwurzelten Bäume herumgehen. Ich bin froh, Jeans, eine feste Windjacke und Handschuhe zu tragen, um über die Baumstämme zu klettern, äste beiseite zu schieben. Stege über Bäche sind eingebrochen und ich muss sie vorsichtig queren. So geht es, bis ich bei einem kleinen Wiesenplatz Frauen und spielende Kinder entdecke. Dahinter ist bereits die Bätzimatt sichtbar. Als ich ankomme, brechen sie auf und gehen Richtung Grynau. Ich muss nach dem kräfteraubenden Weg zuerst rasten.

Ich glaube, das Gröbste sei vorbei. Es kommen keine eingestürzten Bäume mehr, dafür ein mit einem Stahlseil gesicherten Felsblock über dem See. Danach habe ich es endlich geschafft. Der Abenteuerweg geht bei der Bätzimatt nach links in einen angenehmen Kiesweg. Dahinter münden der Linthkanal sowie der ihm vorgelagerte Nebenkanal in den Obersee. Danach ist es nicht mehr weit bis Grynau mit seinem Schloss und Gasthof. Die offizielle Wegzeit von Lachen bis Grynau auf dem ordentlichen Wanderweg über den Buchberg beträgt 3 Stunden 50 Minuten. Mindestens so viel Zeit muss für diese abenteuerliche Route entlang des Seeufers gerechnet werden.

Ein Appell an Euch, nachdem ich das am Seeufer unterhalb dem Buchberg gesehen habe: Geht und fährt nicht in den Wald, wenn die Wetterstationen eine Sturmwarnung herausgeben. Es muss sich wie der Weltuntergang angefühlt haben, als der Orkan Burglind wütete.
Zum Seitenanfang
Linthwerk - 20.2.2018

Die Wanderwegzeit von Grynau bis Ziegelbrücke ist mit 2 Stunden 50 Minuten angegeben. Das dürften gut 11 Kilometer sein, die längste Distanz, die ich seit langer Zeit ohne Stockhilfe gehe. Der Weg entlang dem 2013 restaurierten Linthkanal ist flach und gekiest, ideal, um in den Takt zu kommen. Der Landgasthof Schloss Grynau ist zu, jener beim Giessen Benken ist offen, aber ich kehre nicht ein, sondern pausiere kurz auf den Sitzbänken entlang des Weges. Erwähnenswert ist die renaturierte Ausweitung beim Naturschutzgebiet Hänggelgiesse.

Ich werde wegen meines klobigen Ganges unterwegs angesprochen. Ein Jogger holt mich bald ob Grynau ein und er sagt, dass er die Strecke seit dem Schloss für mich gelaufen sei. Er laufe für MS-Kranke und Querschnittgelähmte und das würde mir jetzt gut tun. Ich danke ihm und antworte ihm, ihn ins abendliche Gebet einzuschliessen. Ein 77jähriger Einheimischer aus Benken kommt mit mir ins Gespräch. Er geht jeden Tag aus gesundheitlichen Gründen hinaus. Er erzählt mir, dass früher Pferde Schiffe auf dem Linthkanal vom Obersee in den Walensee gezogen hätten. Entlang des Kanals stehen Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg und sie bildeten mit dem Kanal dort das Reduit. Im Kriegsfall wäre geplant gewesen, die ganze Linthebene unter Wasser zu setzen.

Ich schaffe die Strecke ohne Hilfe der bereit gehaltenen Stöcke und komme glücklich und müde in Ziegelbrücke an.
Zum Seitenanfang
Bunker als Stall getarnt - 25.2.2018

Ab Ziegelbrücke gehe ich entlang dem Linthkanal bis zur Brücke bei Weesen, oberhalb der die Linth aus dem Walensee fliesst. Ich kürze den Weg zum Escherkanal ab, indem ich oberhalb des Bahnhofs Weesen die Unterführung unter die Bahnlinie nehme und danach auf einem Strässchen via Autobahn-Unterführung auf die südliche Seite gelange. Nach einem Hof zweige ich auf ein Strässchen Richtung Gäsi ab und erreiche den Escherkanal. Er ist dort im Zuge der Sanierung 2013 ausgeweitet worden. Die Minustemperaturen haben an der Felswand an der östlichen Seite des Kanals Strukturen wachsen lassen. Ich gehe den Escherkanal hinauf bis zur Brücke von Mollis nach Näfels. Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs wurde für das Reduit ein Bunker gebaut und als Stall getarnt. Heute befindet sich darin das Auditorium der Linth-Escher-Stiftung. Eine Frau mit Hund begleitet mich das letzte Stück bis zum Bahnhof Näfels. Sie macht mich darauf aufmerksam, dass auch andere Ställe getarnte Bunker seien und in den Felsen entlang des Escher-Kanals weitere Bunker eingebaut wurden. Unterhalb von Näfels ist die Linth als Escher-Kanal kanalisiert worden. Gesunde sollten die heutige Wanderung in zweieinhalb bis drei Stunden schaffen.
Zum Seitenanfang
Alpine Industrielandschaft - 4.3.2018

Es geht Stock-los weiter. Die Wanderung von Näfels nach Mitlödi führt durch eine alpine Industrielandschaft. In Netstal dampft es aus der Papierfabrik Netstal. Ich bleibe auf der Seite der Kalkfabrik Netstal. Der Uferweg streift nur den Kantonshauptort Glarus. In Ennenda bewundere ich die architektonisch geschmackvollen, ehemaligen Arbeiterhäuser. Ich folge dem Fridliweg, der wegen einer Baustelle ruppig und danach wegen einem Schattenhang schmierig ist. Der einfachere Uferweg würde an der ehemaligen Textildruckerei Fröhlich vorbeiführen. Von Ferne sehe ich noch das Hauptwerk der Schokoladenfabrik Läderach in Ennenda. Aus feministischer Sicht muss das Anna Göldi Museum in Ennenda erwähnt werden. Es ist nur im Sommerhalbjahr geöffnet.

Nach einer Brücke geht es einfach nach Mitlödi. Der von mir bei der ersten Begehung benutzte Uferweg ist wegen einem Hangabbruch gesperrt. In Mitlödi taucht zuerst die Mitlödi Textildruck AG auf. Sie produziert und exportiert immer noch in alle Welt. Weil ich wegen des SP-Wahlfestes zeitig zu Hause sein will, höre ich heute auf.
Zum Seitenanfang
Adler Bräu in Schwanden - 5.3.2018

Heute wandere ich nur den kurzen Weg nach Schwanden, weil ich danach noch in Glarus gemütlich Kaffee trinken will. Weitere Industriebetriebe passiere ich auf dem Weg: die Grünthal Pharma in Mitlödi und danach bald die Kunststoff Schwanden sowie auf dem anderen Ufer die Adler Bräu und die Fridolin Druck.

Sowohl bei der Textildruck Mitlödi AG als auch bei der Adler Bräu in Schwanden können Produkte ab Fabrik gekauft werden. Bei der Läderach Schokoladefabrik in Ennenda sind Besichtigungen möglich. Der Fabrikladen liegt in Bilten.

Die Wanderung von Näfels bis Schwanden sollte in drei bis dreieinhalb Stunden möglich sein.
Zum Seitenanfang
Im Schneckentempo durch Glarus Süd - 10.3.2018

Ohne Stockhilfe geht es nur sehr langsam voran, dafür beachte ich Details wie das Schneckenhaus beim Glarner Steinpfad südlich von Schwanden. Ich streife durch noch mehr Ortschaften mit originellen Namen. Die ehemaligen Fabrikgebäude der einst blühenden Glarner Textilindustrie stehen meistens leer oder sind wie in Linthal zu Wohnzwecken umgewidmet worden. Eine Ausnahme bildet die noch aktive Textilfabrik Daniel Jenny in Haslen, die mit eigener Wasserkraft betrieben wird.

Die Wegzeit Schwanden bis Linthal wird mit drei Stunden angegeben. Trotz tagelangem Föhnwetter hält sich der hartgetretene und halbgefrorene Schnee auf einigen Wegstücken hartnäckig. Ich laufe deshalb lange Ausweichrouten auf verkehrsarmen Nebensträsschen und die anderen Wandersleute tun es auch. Von Schwanden bis Haslen und zur Textilfabrik Jenny ist der Wanderweg asphaltiert. Von Nidfurn am anderen Ufer bis Luchsingen ist der Wanderweg zu halbgefrorenen Schnee getreten. Ich steige hinter der Textilfabrik zum Dorf Haslen auf und gehe das Nebensträsschen nach Hätzingen entlang. Von Hätzingen bis Diessbach muss ich auf das westliche Ufer weichen und den nur auf kurzen Stücken mit hart getretenem Schnee bedeckten Wanderweg nach Diessbach nehmen. Ab Diessbach und Betschwanden kann ich via Rüti wieder Nebensträsschen und Radweg nach Linthal nehmen.

Mein Schneckentempo regt zum Denken und Fragen an: Warum bringt es das Industrietal Glarnerland im Gegensatz zum St. Galler Rheintal nicht fertig, neue, zukunftsträchtige Industrien anzusiedeln? Warum werden die riesigen, leerstehenden Industriegebäude nicht mit neuartigen Initiativen des Arbeitens und Wohnens belebt?
Zum Seitenanfang
Limmat-Bebilderung wird nachgeholt!

Während gut 30 Jahren bin ich zwei bis drei Mal von zu Hause aus via Hardturmsteg die Limmat hinunter nach Baden gelaufen und habe dort mich im Café Himmel verköstigt. 2004 bin ich von der Europabrücke dem Limmatwasser via Turgi und die Aare bis zur Rheinmündung nach Konstanz gefolgt. Auf Stadtgebiet bin ich unzählige Male der Limmat entlang spaziert. Das ist der Grund, dass die Limmat seit dem Beginn des Flussprojektes 2011 so schlecht bebildert ist. Ich habe erst im Frühling 2012 begonnen, meine Flusswanderungen mit Bildern zu dokumentieren.

Während der Festtage 2019/2020 ist die Limmat endlich illustrativ an die Reihe gekommen. Ich stelle den neu erstellten Logbüchern sogar eine Karte über den Flussverlauf voran. Das geschieht mit allen neuen Logbüchern ab Dezember 2019. Nach 65 vollständig erwanderten Flüssen und einem weitgehend erwanderten werden Anfang 2020 59 neue Pages von Flüssen aufgeschaltet, die noch zu erwandern und mit Logbüchern zu füllen sind. Alle diese neuen Pages und Logbücher werden mit einer Karte eingeleitet.
Stephanstag 2019: Turgi - Baden

An Pfingstsonntag 2012 habe ich mit meiner Cousine das Wasserschloss erwandert und bildlich dokumentiert. Wir waren an der Mündung der Limmat in die Aare beim Limmatspitz und sind danach zum Bahnhof von Turgi gelaufen. Das Mündungsbild der Limmat in die Aare ist im Aare-Logbuch im Bericht über das Wasserschloss hinterlegt. Siehe: http://www.fluss-frau.ch/aare.html

Logischerweise beginne ich meine Nachdokumentation in Turgi. Vom Bahnhof Turgi überquere ich auf der gedeckten Holzbrücke die Limmat. Am anderen Limmatufer zeigt das Wanderwegschild eine Stunde 45 Minuten bis Baden an. Ein Schild weist auf einen Industriekulturpfad im Gebiet Limmat, Wasserschloss hin.

Ich fotografiere ehemalige Arbeiterhäuser samt einem Wehr an der Limmat. Unterhalb von Baden passiere ich das Kraftwerk Kappelerhof. Sein Elektromuseum kann auf Anfrage besichtigt werden. Die historische Anlage vermarktet heute Naturstrom. Leider ist der Uferweg nach Baden wegen der Sanierungsarbeiten in der Bäderstadt gesperrt. Ich muss auf einem Strässchen weiter oben in die Innenstadt gelangen und komme nicht zu Aufnahmen über die Bäderstadt. Leider ist das beliebte, traditionelle Café Himmel zu. Dort war ich als Kind mit meiner Mutter, Dady und Oma das erste Mal und danach als erwachsene Frau auf meinen Baden-Wanderungen unzählige Male.

Links:

http://www.industriekulturpfad.ch/

https://www.regionalwerke.ch/privat-geschaeftskunden/versorgung/strom/unsere-produktion/wasserkraft/kraftwerk-kappelerhof/
Zum Seitenanfang
28. Dezember 2019: Baden - Dietikon

Ich starte mit einer Tasse Kaffee im traditionsreichen Café Himmel und darf im Laden die Spanisch Brötli fotografieren. Dieses beliebte Gebäck hat der ersten Eisenbahnlinie der Schweiz von Zürich nach Baden den Namen Spanisch-Brötli-Bahn gegeben.

Mit dem Lift gelange ich bequem an den Uferweg, passiere die gedeckte Brücke und das Wasserkraftwerk Aue. Auf einem dreckigen, schmierigen Pfad geht es zur Klosterhalbinsel Wettingen, mit seinem ehemaligen Zisterzienserkloster (heute Kantonsschule) und der früheren Spinnerei samt Wehr. Vorher fotografiere ich eine Kunstinstallation des Kulturwegs Baden, Neuenhof, Wettingen. Ein Schild des EWZ weist darauf hin, dass in der Limmatschleife beim Kloster Biber leben.

Bei der Fischtreppe des Kraftwerkes Wettingen wird informiert, dass die Fische von Basel bis in den Zürichsee schwimmen können. Das wird die Basler Fische sicher riesig freuen. Ich bleibe bis Killwangen auf dem gleichen Limmatufer, weil ich das verträumte Naturschutzgebiet beim Buchtweg am gegenüberliegenden Ufer bereits früher für die Website fotografiert habe.

Bei Killwangen wechsle ich an das Ufer bei Würenlos und gehe Richtung Dietikon. Es dämmert allmählich. Gegen Dietikon hin ist der Uferbereich im Rahmen von Ausgleichsmassnahmen für die Erneuerung des EKZ-Kraftwerkes Dietikon renaturiert worden. Einzelne Ausgucksplätze bieten Einblick in das geschützte Gebiet.

Von Baden bis Dietikon muss mit einer Wanderzeit von über dreieinhalb Stunden gerechnet werden. Ich habe die Zeit aufgrund eines Wanderweg-Schildes beim Kloster Fahr berechnet.

Links:

https://www.himmel-baden.ch/de-ch/confiserie-himmel.html

https://www.regionalwerke.ch/privat-geschaeftskunden/versorgung/strom/unsere-produktion/wasserkraft/kraftwerk-aue

http://www.kulturweg-limmat.ch/

https://klosterwettingen.ch/

https://www.ewz.ch/de/ueber-ewz/newsroom/medienmittteilungen/grossrevision-wettingen.html

https://kofu-zup.ch/asp/db/pdf/ZUP78-14_limmatuferweg.pdf

Zum Seitenanfang
29. Dezember 2019: Dietikon - Zürich, Europabrücke

Vor dem Abmarsch fotografiere ich die Wehranlagen des EKZ-Kraftwerkes Dietikon. Etwas weiter oben erinnert ein Findling daran, dass hier am 25. September 1799 der französische General Massena eine Brücke über die Limmat schlagen liess.

Etwas oberhalb der Autobahnbrücke wechsle ich auf einem Steg die Limmatseite und gelange zum Kloster Fahr. Dort leben und wirken weiterhin Benediktinerinnenschwestern. Restaurant und Klosterladen waren zu. Es muss ewig lange her gewesen sein, seit ich die Klosterkirche besichtigt habe. Berühmt war die dort lebende und arbeitende Dichterin und Benediktinerin Silja Walter. Die ebenfalls verstorbene Schwester meiner früheren Arbeitskollegin, Lys Boehner, illustrierte Bücher von Silja Walter. Lydia Boehner erzählte mir im Büro viel darüber.

Ich setze meinen Weg auf der rechten Flussseite bis zur Werdinsel fort. Die Werdinsel ist eine beliebte Badeinsel. Das dortige Kraftwerk Höngg ist romantisch gelegen. Das EWZ bietet dort auf Anfrage Führungen an. Ich höre bei der Europabrücke auf.

Für die Etappe muss mit gut zwei Stunden gerechnet werden.


Links:

https://www.ekz.ch/de/ueber-ekz/engagement/kraftwerk-dietikon/kraftwerke.html

https://www.kloster-fahr.ch/

https://www.kloster-fahr.ch/?page_id=105

https://www.siljawalter.ch/
Zum Seitenanfang
1.  Januar 2020: Zürich, Europabrücke - Zürich Quaibrücke

In anderthalb Stunden kann entlang der Limmat von der Europabrücke bis zur Quaibrücke gewandert werden. Bis zum Platzspitz besteht der Weg meistens aus Naturbelag (Kloster-Fahr-Weg). Unter der Quaibrücke fliesst die Limmat aus dem Zürichsee. Unterwegs gibt es Sehenswürdiges. Die Bernoullihäuser wurden vom seinerzeitigen Architekten mit dem gleichen Namen zum Selbstkostenpreis verkauft, damit sich die Arbeiterschaft ein Häuschen mit Garten leisten konnte. Oberhalb dieser Häuser steht am Fischerweg der Hardturm, ein Wohnturm aus dem Mittelalter und Wappenzeichen für das Hardquartier sowie die Zunft Hard. Der historische Hardturm ist Namensgeber für das gleichnamige, abgerissene Hardturmstadion, um dessen Neuerstehung seit Jahren heftig gestritten wird.

Der Swiss Mill Tower ist der höchste Getreidespeicher der Welt. Damit lebt noch ein Stück der Industriegeschichte am Zürcher Limmatufer weiter. Das Gebäude des früheren Bahnhofes Letten steht noch. Die Entstehung des Jugendkulturhauses Dynamo habe ich als Mitarbeiterin der früheren Stadträtin Emilie Lieberherr direkt miterlebt - und natürlich die Geschichte und die Auseinandersetzungen um den Platzspitz, der während der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts weltberühmt wurde. Auf dem Platzspitz steht das Landesmuseum, dessen Besuch zu empfehlen ist.

Erfreulich ist meine Erinnerung an die Lettenbadi. Dort endete das Limmatschwimmen, an dem ich als Behördenmitglied mehrmals teilnahm. Beim Platzspitz mündet die Sihl in die Limmat. Das Niveau der Limmat liegt höher als jenes der Sihl. Die Limmat stürzt deshalb beim Letten-Wehr mehrere Meter hinab, um die Sihl auf gleichem Niveau aufzunehmen.

Ein Zankapfel ist seit vielen Jahren das sogenannte Globus-Provisorium, das 1968 kurzfristig ein Jugendhaus war. Seit Jahrzehnten befindet sich das Einkaufszentrum Coop-Bahnhofbrücke drin. Es ist stark frequentiert und mit OeV bestens erreichbar. Es gibt kein Globus-Provisorium mehr. Wer das sagt, betreibt Lügenpropaganda.

Leider ist der Zwingli nach seiner Jubiläumstournee 2019 noch nicht an seinen Standort vor der Wasserkirche zurückgekehrt, so dass ich ihn nicht fotografieren kann.


 



Links:

https://zurichbytram.ch/bernoulli-haeuser/

https://www.swissmill.ch/kontakt/

https://www.alt-zueri.ch/turicum/verkehr/bahn/bahnhoefe/letten/bahnhof_letten.html

https://www.dynamo.ch/

https://www.landesmuseum.ch/de
Zum Seitenanfang