Aabach_Seetal Logbuch
Von Liliane Waldner
Einführung in den Aabach
Der Aabach ist laut Gewässerinformationssystem GEWISS 10,8 Kilometer lang. Er hat seinen Ursprung auf 463 m.ü.M. beim Abfluss des Baldeggersees. Er mündet auf 348 m.ü.M. bei Wildegg in die Aare. Wird der Durchfluss durch den Hallwilersee hinzugerechnet, ist der Aabach natürlich etwa doppelt so lang.
Mehr über den Aabach auf:
https://de.wikipedia.org/wiki/Aabach_(Seetal)
Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo
20. Februar 2025: Wildegg - Lenzburg
Mady und ich starten bei leichtem Regen. Es geht vom Bahnhof Wildegg zuerst zur Mündung des Aabachs in die Aare. Danach wieder unter der Bahnunterführung hindurch, wo der Weg nach Niederlenz startet. Das Schloss Wildegg sieht trüb aus. Ich habe es bereits für das Aare-Remake Logbuch fotografiert. Bald ist Niederlenz erreicht. Der Aabach durchquert dort historische Fabrikareale sowie Wehranlagen. Erwähnenswert ist das riesige Hetex-Areal samt kleinem Kraftwerk, wo früher eine Färberei war.
Oberhalb des Autobahnviadukts beginnt Lenzburg, eine Industriestadt mit berühmtem Schloss. Hero produziert dort leider keine Konfitüre mehr.
Die gelaufene Strecke samt Abstecher zur Mündung beträgt 5,7 Kilometer.
Links:
HETEX Areal Niederlenz - Raum für Möglichkeiten
Stadt Lenzburg - Tourismus
Home - Schloss Lenzburg
Double click to edit
22. Februar 2025: Lenzburg - Hallwil
Der Aabach hat die Industriegeschichte im Gebiet Wildegg, Niederlenz, Lenzburg bis Seon hinauf geprägt. Bald nach dem Abmarsch entdecke ich am Aabach Tafeln des Vereins Industriekultur am Aabach. Der kleine Fluss und seine Wasserkraft haben die Entstehung von Fabriken begünstigt, Arbeitskräfte angelockt und die wirtschaftliche Prosperität begünstigt. Manche Fabriken sind aufgegeben worden, die Produktion an andere Orte verlagert worden, zum Beispiel auch jene der Waffenfabrik Hämmerli nach Schaffhausen zur SIG. Jetzt sind Einkaufszentren, Fitnesshallen, Servicezentren wie jene von Husqvarna in Oholten bei Seon dort.
Der Aabach weist trotz der Industriegeschichte noch naturnahe Abschnitte auf, wie bei den Sportanlagen, Wylmatte und weiter oben. Das Gefängnis Lenzburg ist oben am Hang nur durch einen Nebelschleier sichtbar. Ich laufe nicht nach Seon hinein, sondern zweige bei Binzeholz ab, um zum Dorf Hallwil und der entsprechenden Bahnstation zu gelangen.
Heute bin ich 8.65 Kilometer gelaufen.
Links:
Verein Industriekultur am Aabach
IndustriekulTour Aabach Virtuell durch die Industriegeschichte Museum Aargau
Kraftwerk Sigismühle AG
Seon - Die alte Buntweberei bietet heute 30 lokalen Unternehmen eine Heimat
1.März 2025: Schloss Hallwyl
Das Schloss Hallwyl steht heute im Mittelpunkt der kurzen Wanderung. Vom Bahnhof Hallwil sind es laut Wanderwegschild 40 Minuten bis zum Schloss und vom Schloss Hallwyl 30 Minuten bis zum Bahnhof Boniswil. Das Schloss Hallwyl besticht durch seine Lage als Wasserschloss nördlich des Abflusses des Aabach vom Hallwilersee.
Links
:
Schloss Hallwyl Kultur- und Naturerlebnis Museum Aargau
9. März 2025: Boniswil - Beinwil am See
Als Wegzeit werden eine Stunde 45 Minuten angegeben. Am heutigen, milden Frühlingstag findet eine eigentliche Völkerwanderung auf dem Seeweg statt. Auffällig ist, wie das Wasser des Sees blutrot gefärbt ist. Ich spreche Leute mit riesiger Kamera-Ausrüstung an, die Vögel beobachten wollen. Sie sagen mir, dass die Burgunderblutalge blühen würde, weswegen das Wasser rot eingefärbt ist. Der Landschaftsschutzverband Hallwilersee pflegt Reservate. Bei Birrwil ist ein Biberbau sichtbar.
Der Aufstieg zur Bahnstation Beinwil ist steil und eine hilfsbereite Frau fährt mich spontan hinauf, so dass ich einen früheren Zug erreiche. Ich wünsche ihr als Dank den Segen und Schutz des Vaters im Himmel.
Links:
Burgunderblutalgen im Hallwilersee: Schon 1944 ein Thema
Zustand Hallwilersee - Kanton Aargau
Start | LSVH
29. März 2025: Beinwil am See - Richensee
Die Wegstrecke beträgt 7,8 Kilometer. Ich steige ab Bahnstation Beinwil nicht den direkten, steilen Weg zum See hinab, sondern mittels eines praktisch verkehrsfreien Strässchens allmählich, um vor Mosen via Naturweg ans Ufer zu kommen. Der Aabach mündet in einem Moosgebiet in den Hallwilersee.
Nach der Aabach-Mündung folge ich anfänglich dem Altwiserbach Richtung der Ebene zwischen dem Baldeggersee und Hallwilersee. Es fällt mir auf, dass die Eingänge der Wochenend-Häuser am Altwiserbach alle nur über Treppenstufen erreichbar sind. Ich frage den Bauern beim Hof Riedmatt, ob es in dieser Gegend häufig zu Überschwemmungen kommt. Er bejaht dies. Die Häuschen entlang dem Altwiserbach stehen jedoch wegen dem sumpfigen Untergrund auf einer verstärkten Platte.
Bis Ermensee geht es einer weiten Ebene entlang, die in mir Erinnerungen an die Wiiti bei Solothurn weckt. Nur ist das hier etwas kleiner. Der Aabach fliesst durch Schleusen durch Ermensee. Er wird an drei Stellen geteilt und es bilden sich kleine Inseln. Beim untersten Schleusenwerk liegt die letzte von drei ursprünglichen Mühlen. Im alten Ortskern sind verträumte Ecken zu finden.
Danach laufe ich entlang der Richensee-Strasse nach Richensee. Der Baldeggersee taucht hinten auf. Störche besiedeln die Grasebene. Ein Mann erzählt mir, dass es etwa 50 Störche gäbe. Links vorne ist die Barock-Kirche von Hitzkirch und noch etwas weiter entfernt das Schloss Heidegg sichtbar. Direkt im Blickfeld ragt weit hinten der Pilatus empor.
Links:
Ermensee - Geschichte - ein Überblick
Home Online Museum Ermensee
Als der Aabach «gestreckt» wurde - Seetaler Brattig
10. April 2025: Richensee, Hitzkirch, Gelfingen
Den heutigen Tag widme ich dem Cluster historischer Stätten auf dem Gemeindegebiet von Hitzkirch und Gelfingen - und vor allem auch dem Abfluss des Aabachs aus dem Baldeggersee.
Richensee ist Teil der Gemeinde Hitzkirch. Von der Bahnstation aus laufe ich nach Richensee, besichtige und fotografiere die kleine Kapelle und den Burgturm, der beim Sempacherkrieg 1386 zerstört wurde. Dann blicke ich vom Schützenhaus aus in Richtung Abfluss des Aabachs aus dem Baldeggersee. Es gibt kein Weg zum Abfluss.
Dann geht es wieder zurück auf die andere Seite der Bahnlinie und hinauf zum Zentrum von Hitzkirch mit der barocken Kirche und dem daran angebauten Schloss. Ich besuche die Kirche und geniesse die Stille drinnen. Während meiner läuferischen Glanzzeit kam ich auf dem Weg von der Endstation Albisrieden nach Beromünster bei Hitzkirch und Richensee vorbei. Heute benötige ich für meinen Rundgang zu den historischen Stätten einen ganzen Tag. Ich raste auf einer Bank im Vorhof zwischen Kirche und Schloss.
Danach geht es weiter zum Schloss Heidegg in Gelfingen. Ich folge nicht dem offiziellen, gelben Wanderschild, sondern entscheide mich für den weiter oben liegenden Weinwanderweg und komme am Weingut Kaiserspan vorbei. Auf einer Sitzbank fotografiere ich die Aussicht auf den Baldeggersee. Danach geht es auf einem etwas ruppigen Weg zum Schloss Heidegg. Eine Frau sieht meine Behinderung und bietet mir an, mich zum Bahnhof hinunterzufahren. Ich lehne dankend ab, da ich noch das Schloss Heidegg näher betrachten und fotografieren will. Der Abstieg zum Bahnhof hinunter ist sehr steil, weshalb mir noch zwei weitere Frauen unterwegs ein Fahrangebot machen. Vom Parkplatz aus kann ich bis unterhalb des Weinguts Heidegg einem Pfad neben der Strasse folgen, der aber immer ruppiger wird. Danach kann verläuft der Wanderweg auf einem sehr steilen, asphaltieren Weg zur Bahnstation Gelfingen. Offizielle Wanderzeit von Station Hitzkirch nach Richensee und zurück ist etwa zehn Minuten. Von Hitzkirch nach Schloss Gelfingen 45 Minuten, aber ich habe den oberen Weinwanderweg genommen. Vom Schloss zur Bahnstation dauert es für gesunde Menschen vielleicht noch 20 Minuten.
Links:
Kapellenweg im Seetal | Kapelle St. Laurentius, Richensee | Rundweg im Luzerner Seetal
Burgenwelt - Richensee - Schweiz
Kapellenweg im Seetal | Pfarrkirche St. Pankratius, Hitzkirch | Rundweg im Luzerner Seetal
Schloss Hitzkirch - burgenseite.ch
Unternehmen H1 - kaiserspans Webseite!
https://www.heidegg.ch/home
Startseite - Weingut Heidegg - Die Luzerner Weinkultur
12. April 2025: Gelfingen - Baldegg
Heute wandere ich auf einem gekiesten Wanderweg vom Gelfingen zum Kloster Baldegg. Der Uferbereich des Baldeggersees ist ein Naturschutzgebiet.
Das Kloster Baldegg ist ein Franziskanerinnen-Kloster. Es wurde im früheren Schloss als Schule für die Mädchen aus den ländlichen Familien errichtet. Damals erhielten nur die Knaben eine Schulbildung. Es wurde aber befunden, dass es für die Mädchen aus den vielen Bauernfamilien besser ist, eine Schulbildung zu haben. Gebildete Frauen tragen mehr zu verbesserten Lebensbedingungen der Bauernfamilien bei. Später ist daraus die Kantonsschule Seetal entstanden. Das modern ausgestattete Kloster bietet Wohnungen und Ateliers zum Mieten an, eine Herberge, betreibt einen Bauernhof, einen Klosterladen und ein Klosterkaffee. Dort geniesse ich Wähe und Kaffee.
Links:
Kloster Baldegg - Kloster Baldegg