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Nozon Logbuch

von Liliane Waldner

Einführung in den Nozon

Der Nozon nimmt seinen Anfang im Cul de Nozon nahe Vaulion auf 1‘000 m.ü.M. Er mündet nach 22 Kilometer Fliessstrecke östlich von Orbe auf 440 m.ü.M. in den ebenfalls waadtländischen Fluss Talent.

Mehr über den Nozon auf:
https://de.wikipedia.org/wiki/Nozon 

30. Dezember 2016: Mühle Bornu - Le Nozon-Mündung in Le Talent

Ziel dieser Wanderung ist die überschreitung der Rhone-Rhein-Wasserscheide bei La Sarraz und die Verknüpfung meines Fusswegsystems entlang der Flüsse zwischen Rhein und Rhone. Die gesamte Etappe von La Sarraz bis zur Mündung des Talent in die Orbe nahe Essert-Pittet ist im Venoge-Logbuch zusammengefasst.

Ich begegne dem Nozon-Wasser das erste Mal bei der Mühle Bornu ob Pompaples. Wasser des Nozon wird seit alters her in die Mühle Bornu geleitet, dort genutzt und in die Venoge weitergeleitet. Ein Teil des Wassers wird via einen kleinen Kanal bei Orny wieder dem Fluss Nozon zugeführt. Deshalb fliesst Wasser von Le Nozon sowohl in die Nordsee wie das Mittelmeer.

Dem Nozon als Fluss begegne ich das erste Mal in Orny. Danach verfolge ich seinen Lauf bis zu seiner Mündung in den Talent.

Diese erste Begegnung macht Appetit, den Nozon bis zu seinem Ursprung kennen zu lernen.
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Karfreitag 2017: La Sarraz - Romainmôtier

Das gelbe Schild gibt die Zeit von La Sarraz nach Romainmôtier via Croy mit zwei Stunden an. Ich gehe jedoch wieder zur Mühle von Bornu, dem Mittelpunkt der Welt, von dem das Wasser des Le Nozon sowohl in die Nordsee wie in das Mittelmeer geleitet wird. Von dort sind es einige Minuten, bis ich in Pompaples dem Le Nozon begegne. Nach der Brücke wandere ich das Strässchen hinauf und stosse nach kurzer Zeit auf das gelbe Wanderwegschild. Dort steige ich die Treppe zum Uferweg entlang des Le Nozon hinab.

Der Le Nozon kommt mir aus einer tief eingeschnittenen Schlucht entgegen. Am Anfang säumen ihn teils hohe Kalkwände. Viele Birken prägen den Auenwald am Grund der Schlucht. Weiter oben verengt sich der Weg zum Pfad, der bei der Cascade du Dard in steilen Stufen nach Croy aufsteigt. Die eindrückliche Cascade du Dard ist die Attraktion dieser Landschaft und lockt Wandersleute an. Entlang der Route gibt es Sitzbänke und Rastplätze. Ich bin wegen dem schmalen, steilen Aufstiegspfad froh, in der Woche zuvor am Denzlerweg trainiert zu haben. Vom Dörfchen Croy ist es noch eine halbe Stunde bis zur historischen Abtei von Romainmôtier, die an der berühmten Via Francigena liegt. Ich besuche die Kirche, die teils romanisch und in einem neueren Teil gotisch gebaut worden ist. Es gäbe ein Teehaus in historischen Gemäuern neben der Kirche, aber ich kehre nur am Schluss gerne ein.

Weil an Wochenenden und Feiertagen keine Busse fahren, laufe ich zur Bahnstation Croy-Romainmôtier zurück, um mit den öffentlichen Verkehrsmitteln heimzukommen. In weiten Teilen der ländlichen Waadt gibt es nur werktags während der Hauptverkehrszeiten einen Busbetrieb.

Links:
https://www.outdooractive.com/de/wanderung/genferseegebiet/cascade-du-dard/1494330/
http://www.romainmotier-tourisme.ch/de/Abbatiale
https://magic-places.ch/kloster-romainmotier/
https://www.nzz.ch/article7LCNZ-1.470072

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24. April 2017: Croy-Romainmôtier - Cul de Nozon

Beim Bahnhof findet einmal im Monat montags der Viehmarkt statt. Dies gibt ein ländliches Fotosujet ab. Die Tiere werden in Gehege gebracht und danach durch einen Gang getrieben, wo sie geschätzt und registriert werden. Es ist ein Männergeschäft. Ich sehe nur eine Frau, vermutlich in Begleitung ihres Mannes.

Vom Bahnhof dauert es laut Wegschild zweieinhalb Stunden bis nach Vaulion. Während der ersten halben Stunde bis nach Romainmôtier liege ich gut in der Zeit. Danach führt der immer schmaler werdende Pfad tief in die Nozonschlucht. Der Weg ist gelb markiert, hat aber den Charakter eines Bergweges. Ich muss langsam gehen, zumal einige Passagen schmal und etwas ausgesetzt sind. Irgendwann steigt der Weg hoch auf Weiden und in das Sonnenlicht. Der Weg sollte bei trockenen Verhältnissen begangen werden.

Ich raste beim Weiler Nidau, wo eine Sitzbank wörtlich zur Rast einlädt. Danach entschliesse ich mich auf dem verkehrsarmen Strässchen nach Vaulion bis zur Station Post zu laufen. Die Route liegt näher am Le Nozon und ich sehe eine Panzersperre, bei der für das Flüsschen extra ein Durchlass gebaut worden ist.

Ich raste bei der Bushaltestelle Post am oberen Dorfrand wieder. Danach gehe ich auf dem kurzen, blau markierten Weg zur Cul de Nozon, der bewaldeten Arena aus Karst, in der sich die Quellbäche zum Le Nozon vereinen. Das wasserreichste Quellbächlein kommt aus einer Karsthöhle, die ich von unten aus ausmache. Es gäbe vom Strässchen und Wanderweg weit oben zum Col de Mollendruz einen Zugang zur Karsthöhle samt Rastplatz. Hier unten im Rund des Cul de Nozon gibt es auch einen kleinen Rastplatz.

Mir fällt auf, dass es in Vaulion keinen Laden gibt. Das bestätigt mir ein Einheimischer. Busse fahren nur an Wochentagen zu den Hauptverkehrszeiten. Die Gasthöfe schlummern heute Montag. Wer dort wohnt, muss sich selber zu helfen wissen. Immerhin gibt es ein belebtes Schulhaus.

Links :
http://www.speleo-lausanne.ch/06_Activites/Explorations/Vd-Jura/278-Vaulion/_Cul-Nozon.htm
http://www.visinand.ch/rando/pieds/Autres/Cul_du_Nozon/Cul_du_Nozon.htm
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