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Engstlige Logbuch

Von Liliane Waldner

Einführung in die Engstlige

Die Engstlige ist ein 24,6 Kilometer langer Fluss. Sie hat ihren Ursprung am 2312 m.ü.M. am Ammertengrat ob der Enstligenalp. Sie mündet unterhalb von Frutigen auf 754 m.ü.M. in die Kander.

Mehr über die Engstlige auf:

https://de.wikipedia.org/wiki/Engstlige


26. Juni 2021: Frutigen - Margelibrücke, Adelboden

Angesichts der heftigen Regenfälle und mit Wasser durchtränkten Böden der letzten Zeit, wandere ich auf dem offiziellen Wanderweg hoch über dem Engstligental und dem Flusslauf von Frutigen nach Adelboden. Das ist vertretbar, weil es aus topografischen Gründen keinen durchgehenden Uferweg gibt und die Hauptstrasse in Ufernähe ihren Raum einnimmt.

So kann ich eine sichere Allwetter-Route empfehlen, die einen guten überblick über das Flusstal bietet. Der Fahrweg ist leider asphaltiert, weshalb die Route bei E-Bikern so beliebt ist. Sie führt entlang von Weiden, Weilern, Bauernhöfen und quert immer wieder kleine Tobel mit schäumenden Wildbächen, die zur Engstlige hinunterfliessen. Besonders angenehm ist das Wegstück durch den satt grünen Schlyffiwald.

Beim Restaurant Elsigbach trinke ich ein grosses Glas Cola. Ich blicke die schroffen Höhen Richtung Golitschenpass hinauf. Während meiner sehr häufigen Kandersteg-Ferien lief ich immer wieder über den Golitschenpass nach Achseten hinunter und war beim Restaurant Elisgbach erleichtert, den ruppigen Abstieg hinter mir zu haben.

Das Etappenziel der Margelibrücke liegt günstig, kann doch von der dortigen Postautohaltestelle die Route gut fortgesetzt werden. Ich brauche nicht ins Dorfzentrum vom am Hang weiter oben klebenden Ort Adelboden aufzusteigen.

Die angegebene Wanderzeit von Frutigen bis Adelboden beträgt 4 Stunden 30 Minuten. Bis zur Margelibrücke lässt sich eine Zeit von vier Stunden ableiten.

Bevor ich in Frutigen in Richtung Adelboden abmarschieren kann, wandere ich bis zur Mündung der Entschlige in die Kander unterhalb dem Tropenhaus Frutigen. Eine Wegrichtung beträgt 1,4 Kilometer und zurück 2,8 Kilometer. Erst nach dieser Vorleistung geht es hinauf. Ich komme dabei am historischen Bahnhofsgebäude von Frutigen aus dem Jahr 1901 vorbei.


Links:

https://lwa.ch/de/Infos/uber-uns/infrastruktur/stromproduktion
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6. Juli 2021: Frutigen - Rohrbach

Zur Ergänzung des Logbuches wandere ich heute dem Uferweg von Frutigen bis zum Weiler Rohrbach entlang. Es ist das einzige Uferwegstück zwischen Frutigen und Adelboden. Die angegebene Wanderzeit beträgt eine Stunde 50 Minuten ab Bahnhof. Der Weg ist auch ein Holzskulpturenweg. Er führt durch ein Auengebiet von nationaler Bedeutung.

Seine Hauptattraktion ist die Hängebrücke Hohstalden bei der auch ein Beizli liegt. Der Link unten vermittelt mehr Informationen. Ich bleibe unten am Uferweg und fotografiere die Hängebrücke von unten. Es ist gut, dass ich den Weg zügig fortgesetzt und einen frühen Bus für den Rückweg erreicht habe. Bald bricht ein Gewitter mit heftigen Regengüssen los.

Links:

https://frutigen-tourismus.ch/wp-content/uploads/sites/3/2020/09/FT_Flyer_H%C3%A4ngebr%C3%BCcke20_A5_dl_GzA-komprimiert.pdf

https://www.wwf-be.ch/fileadmin/user_upload_section_be/Dokumente/WWF-Bern/Beispielprogramm_Corporate_Volunteering_Bern_Engstligen_.pdf
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12. Juli 2021: Margeli, Adelboden - Unter dem Birg, Adelboden

Von der Haltestelle Margeli gehe ich auf dem Trottoir bis zur Schützematte-Brücke. Von dort gelange ich auf einem gut angelegten Uferweg bis unterhalb dem unteren Engstligenfall. Unterwegs komme ich an einer kleinen Kneippanlage vorbei. Die Engstligenfälle sind mit 600 Metern Fallhöhe die zweithöchsten Wasserfälle der Schweiz. Wer fit und sportlich ist, kann den Klettersteig beim Chäli noch näher an den Wasserfall gelangen. Ich wandere über die Brücke unterhalb des Wasserfalls und gelange zur Busstation Unter dem Birg. Dort liegt auch die Talstation der Luftseilbahn auf die Engstligenalp. Die gewanderte Strecke beträgt 6.4 Kilometer oder fast zwei Stunden Gehzeit.

Birg bedeutet übrigens steile Felskante. Dieselbe Ortsbezeichnung tragen die steilen Felsflanken bei den Simmenfällen ob Lenk sowie am Schilthorn.

Links:

https://www.myswitzerland.com/de-ch/erlebnisse/engstligenfaelle/

https://www.phototraveler.ch/schweiz/bern/engstligenfaelle-wasserfaelle/

https://engstligenalp.ch/erlebnisse-sommer/klettersteig/
Unterer Engstligenfall
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14. August 2021: Unter dem Birg - Engstligenalp

Heute wandere ich den steilen Bergweg von der Talstation bis zur Bergstation Engstligenalp hinauf. Als Wanderzeit werden 1 Stunde 45 Minuten angegeben. Im SRF Dok-Film Alpzyt ist zu sehen, dass auch die Kühe diesen Weg für die Alpauffahrt und -abfahrt benutzen. Der Weg ist praktisch durchgehend steil mit viel Schiefersteinen, Geröll, hohen Tritten. Ich gehe flüssiger, wo es weiter oben im felsigen Gelände ein Drahtseilgeländer hat.
Ein Paar fragt mich an, ob es mich belgleiten darf.  Ich nehme die moralische Unterstützung auf dem strengen Weg gerne an. Wir kommen ins Gespräch und es stellt sich heraus, dass die Frau die Patentochter von Trudi Bitzi-von Fellenberg ist, der Autorin der Emilie-Lieberherr-Biographie. Wir sind über den Zufall perplex.

Bei der Abzweigung zur Brücke über den oberen Wasserfall trennen sich unsere Wege. Das Paar läuft via Underem Staub und die steilen Alpweiden zur Engstligenalp hinauf. Der Weg soll dort sehr steil und teils nass und glitschig sein. Es wird mir empfohlen, den Weg geradeaus durch das ebenfalls sehr steile, aber wegen des Schotters und Felsen stabilere Terrain zu nehmen. Bald schliesst sich ein Vater mit seinen beiden Buben zur Begleitung an. Sie kommen vom Klettersteig Chäligang her. Die oberste, drahtseilgesicherte Partie durch die Felswand bewältige ich fliessend. Letztlich bin ich froh, die Höhenstufe zur Engstligenalp geschafft zu haben.
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13. September 2021: Engstligenalp, Quellgebiet der Engstlige

Die Engstligenalp ist ein Auengebiet von nationaler Bedeutung sowie eine Alp mit verschiedenen Alpbetrieben. Es ist die grösste alpine Hochebene in der westlichen Schweiz. Im Auengebiet sammeln sich die Quellbäche von den Flanken des Tschingellochtighorns, Chindbettihore, Tierhöri, Wildstrubels. Der Hauptquellbach fliesst vom Strubelgletscher herab. Die im Auengebiet vereinigten Quellbäche stürzen via die Engstligenfälle ins Engstligental. Die Engstligenalp wird seit alters her als Alp betrieben. Heute befindet sich dazu ein Golfplatz auf der Alp, der etwas speziell ist. Ich wandere ganz nach hinten bis zum Flurgebiet Schönbüel unter dem Ammertengrat, wo ich den Quellbach aus dem Gletscher bzw. der Riesenmoräne herabfliessen sehe. Ich bewandere auch den Rundweg um den Grosse Lägerstei.

Ich begegne einer Hündin, die nach einer Bandscheibenoperation für ihre Hinterbeine eine Prothese benötigt. Ihre Hinterbeine sind an einer Achse mit Rädern befestigt. Sie geht mit den Vorderbeinen und zieht ihren hinteren Teil mit der rollenden Beinprothese nach. Sie heisst Cipolla und macht trotz ihrer Behinderung und ungewohnten Fortbewegungsweise einen agilen, munteren Eindruck. Ihre Meisterin ist eine in Bern lebende Italienerin. Sie geht mit viel Liebe mit der Hündin um. Es scheint, dass ein behindertes Tier auch mit einem technischen Hilfsmittel zurechtkommen kann.

Links:

https://www.wikiwand.com/de/Engstligenalp

https://engstligenalp.ch/erlebnisse-sommer/golfmountain/
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Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo