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Durach Logbuch

Von Liliane Waldner

Einführung in die Durach

Die Durach ist eine Schaffhauserin. Sie hat ihre Quelle beim Randen auf 744 m.ü.M. Sie ist 15,2 Kilometer lang. Sie mündet unterhalb der Schrägseilbrücke in Schaffhausen auf etwa 389 m.ü.M. Sie fliesst grossenteils unterirdisch durch Schaffhausen. Sie wird unterhalb des Fäsenstaubtunnels der Autobahn geführt. Unterhalb der Schrägseilbrücke ist auf der Karte ein Mündungsstummel angedeutet.

Mehr über die Durach auf:

https://de.wikipedia.org/wiki/Durach_(Rhein)

Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo
16. Oktober 2025: Durach Mündung bis Gewerbezentrum

Ein Graureiher empfängt mich, als ich dem Rheinufer entlang zur Durach-Mündung gehe. Es gelingt mir ein Schnappschuss. Die Durach fliesst unterhalb der Autobahnbrücke aus einem unterirdischen Schacht in den Rhein. Auf dem Geländer ob der Mündung steht eine Plastik aus Eisen. Kompensiert so die Stadt Schaffhausen ihr schlechtes Gewissen, weil sie die Durach im Stadtzentrum in einen unterirdischen Schacht verlegt hat?

Ab der Mündung durchquere ich das Stadtzentrum ausserhalb der Altstadt. Ich komme am Denkmal von Johann Caspar Fischer vorbei. Er war der erste Stadtpräsident von Schaffhausen, der den riesigen Komplex der Stahlgiesserei erworben und in Betrieb gesetzt hat. Daraus ist die spätere Georg Fischer AG entstanden.

Die Durach fliesst unterhalb der Schlosserei Preisig eine kurze Strecke oberirdisch, bevor sie in den Schacht unterhalb der Stadt verlegt wird. Weiter oben an der Mühletalstrasse komme ich am riesigen Komplex der Stahlgiesserei vorbei, die heute Dienstleistungsfirmen beherbergt. Reste der früheren Werkbahn sind noch enthalten. Entlang der Mühletalstrasse und ihren Industriebauten erstrecken sich hohe Felswände. Sie erinnern mich an den Jura. Ich nehme den Bus zurück bei der Haltestelle Gewerbezentrum. Ich bin 2,4 Kilometer gelaufen.

Links:

Fischer, Johann Conrad

Stahlgiesserei Schaffhausen: Hier beginnt die Stadt.

Werkbahn der Georg Fischer AG (+GF+) | Eingestellte Bahnen

Georg Fischer AG
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18. Oktober: Gewerbezentrum - Uhrenmanufaktur

Ich starte bei der Bushaltestelle Gewerbezentrum. Bald entdecke ich die Durach wieder, bevor sie unter den Industriekomplex unterirdisch geführt wird. Sie fliesst weiter oben oberirdisch, wird aber immer wieder unterbrochen.

Ich gelange an eine Kreuzung, wo die International School liegt, eine zweisprachige Schule deutsch-englisch mit Internatsteil. Der auffällige Riegelbau des Logierhauses sticht ins Auge.

Nach der International School gibt es kein ordentliches Trottoir mehr. Es fürt bis zur Abzweigung zur Ziegelhütte ein gekiester Streifen entlang der Strasse. Danach folge ich der Strasse bis zur Industriesiedlung Keinbuchberg auf einem Grünstreifen. Durch die Industriesiedlung kann ich wieder ein Trottoir benutzen. Auf diesem wandere ich bis zur Haltestelle Uhrenmanufaktur. Dort hebt sich das gediegene Fabrikgebäude der Uhrenfirma IWC vom Hintergrund mit den herbstlich gefärbten Wäldern ab. Die heutige Wegstrecke: 3,2 Kilometer.


Links:

International School of Schaffhausen

Schweizer Luxusuhren | IWC Schaffhausen
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31. Oktober 2025: Buchbergstrasse - Merishausen

Ich steige bei der Bushaltestelle Buchbergstrasse aus und gehe in das Industriegebiet. Dort, wo ein Pfad auf der vergrösserten Karte Richtung Durach-Ufer eingezeichnet ist, zweige ich ab. Obwohl der Pfad auf der Karte mit Buchbergstrasse bezeichnet ist, ist er nur ein wildes Gestrüpp, durch das ich mich kämpfen muss, bis ich an einem Steg die Durach überqueren kann. Nach einer kurzen Rasenstrecke beginnt ein komfortabler Feldweg durch das Durachtal.

Der Pfad ist im Bereich des Flurnamens Chlooster leider unterbrochen und ich muss ein kurzes Stück der Landstrasse entlang gehen, gelange aber wieder auf einen Feldweg durch das Tal. Im Bereich des Flurnamens Buechwis und oberhalb der Baumgruppe gelangt die Durach wieder an die Oberfläche. Sie wird unterirdisch durch Merishausen geführt.

Bald bin ich in Merishausen. Ich erblicke ob der Waldkrete eine Windkraftanlage. Auf Empfehlung gehe ich für einen Kaffee in das Café Durachtreff. Es liegt im Haus Durachtal, einer Genossenschaft für altersgerechtes Wohnen. Danach begebe ich mich zur Bushaltestelle Gemeindehaus. Heute bin ich 4,7 Kilometer gelaufen.


Links:

Windenergieanlagen Region Schaffhausen | Pro Wind Schaffhausen

Haus Durachtal - Angebot
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6. November 2025: Merishausen - Bargen

Ich starte bei der Haltestelle Gemeindehaus und folge bis zur Querung es Laabach dem Wanderweg nach Bargen. Dort steige ich ab und folge danach einem Feldweg, der mich bis nach Bargen führt. Er verläuft oberhalb des Tals, durch das die Durach sowie der Verkehr auf Autobahn und Kantonsstrasse fliessen. Es gibt keinen Uferweg. Der erhöhte Feldweg erlaubt einen Überblick über das Tal. Unterhalb dem Ooschterberg macht ein Schild auf eine Treibjagd aufmerksam, die oben in den Wäldern stattfindet. Ich höre Hundegebell sowie Gewehrschüsse.

In Bargen erfahre ich, dass das kleine Dorf in einen schattigen sowie sonnigen Teil gespalten ist. Ich komme im schattigen Teil an und sehe, dass die Strasse dort noch immer vom Nebel oder Morgentau nass ist. Ich spreche bei einem Haus eine Frau an. Sie sagt mir, dass sie am heutigen Novembertag nur Sonne vom morgen bis am Mittag hatte. Sie geht im Winter deshalb in der sonnigen Hälfte spazieren. In der sonnigen Hälfte liegen die Postautohaltestelle und der Migrolino Tankstellenshop. Dort trinke ich eine Tasse Kaffee. Die Inhaberin des Shops erklärt mir, dass sie immer auf der sonnigen Seite gelebt habe und den Shop seit 36 Jahren führe.

Die heutige Wegstrecke beträgt 4,5 Kilometer.
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8. November 2025: Bargen - Durach Quelle und zurück

Wo ist die Durach-Quelle?

Wikipedia gibt zwei Quellarme an: Der vom Randenbrunnen her fliessende Quellbach sowie die Iblenquelle.
Die Website Schweizer Fluss schreibt: «Ihre Quelle liegen im nördlichsten Zipfel der Schweiz nördlich des Weilers Oberbargen an der Landesgrenze zu Deutschland. In Oberbargen fliesst ihr dann ein vom Randenbrunnen kommender Quellarm zu. Dann geht es weiter nach Bargen, wo mitten im Dorf ein weiterer, von der Iblenquelle kommender Quellarm zufliesst.»

Die Karte von Schweiz Mobil zeigt die Quelle der Durach dort an, wo im nördlichen Zipfel die daneben liegende Autobahn nach wenigen hundert Metern die Schweiz verlässt. Diese Karte beruht auf der offiziellen Karte der Schweizer Landestopografie. Ich bilde sie weiter unten ab. Sicher ist, dass der Randen ein wasserreiches Quellgebiet ist. Das zeigen mir auch die etlichen Brunnen in den Orten Merishausen und Bargen an.

So wandere ich von Bargen aus einer Forststrasse entlang bis Oberbargen. Die Durach fliesst nur auf dem Abschnitt zwischen dem Schweizer Zoll und ob dem Dorf Bargen oberirdisch. Ich wechsle bei Oberbargen auf die andere Seite der Autobahn und gehe dem Feldweg parallel der Autobahn entlang. Der Feldweg geht in eine Senke mit einer breiten Wiese hinab und die Autobahn verläuft auf einem erhöhten Damm Richtung Grenze. Bald höre ich die Durach rauschen. Ich muss die Wiese mit ihrem feuchten, tiefen Boden queren und finde die Stelle, wo die Durach hervortritt. Das Ziel ist erreicht und ich geniesse noch etwas die milde Novembersonne. Die junge Durach muss nach kurzer Fliessstrecke unter die Autobahn durch.

Dann muss ich schauen, dass ich nach Bargen zurückkomme. Ich finde bei einem Trax beim Tunnel nach Oberbargen eine improvisierte Sitzgelegenheit zum Rasten. Sitzbänke oder Rastplätze sind auf meiner Durach-Wanderung Mangelware. Es gibt eindeutig ein Vielfaches an Hochsitzen auf der Strecke. Vielleicht ist es so, dass der Kanton Schaffhausen so klein ist, dass gesunde Wandersleute im Normaltempo gar nie rasten müssen. Es wird frisch, obwohl ich auf dem geteerten Radweg zurücklaufe, der etwas mehr Sonnenlicht hat als der Forstweg auf der anderen Seite. Ich kehre deshalb wieder im Migrolino ein und werde dort an den Stammtisch gebeten. Das Schaffhauser Volk schätzt es, wenn sich Auswärtige zu ihm gesellen und nicht fremdeln.

Die Wegstrecke zur Quelle beträgt 3,3 Kilometer, der Weg zurück via Radweg 3,1 Kilometer.
Karte mit Durach Quelle
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